Selbsterkenntnis

22:39

"My food is grown not born." 🍃 - Mein Essen ist gewachsen, nicht geboren.

Dieser Satz scheint auf den ersten Blick wie jeder andere zu sein. Sprüche über Sprüche werden verfasst, geschrieben und veröffentlicht. Jeden Tag. Einer ähnlicher wie der andere. Man bemerkt kaum noch Unterschiede zwischen ihnen. Wie denn auch bei der Masse an Sätzen, Phrasen, Metaphern? Man liest sie, scrollt weiter und vergisst sie. Jedes Mal. 
Manche bleiben im Kopf hängen - vielleicht weil sie toll geschrieben sind. Vielleicht weil sie mit bildlichen Übertragungen ausgeschmückt sind. Vielleicht weil sie sich schön anhören. 
Doch bei diesem Spruch hier ist es anders. Dieser ist weder beschönigt noch mit Adjektiven geschmückt, weder ellenlang noch methaphorisch. Dieser kurze Satz ist direkt und knall hart: My food is grown not born. Subjekt und Prädikat. Mehr braucht man für diese Aussage nicht. Keine Beschönigungen. Keine Verharmlosung. Keine Verniedlichungen. 
Dieser Satz regt zum Nachdenken an - gerade wegen seiner Knappheit. Wegen seiner Direktheit. Wegen seiner Message dahinter.
Wir verlieren heutzutage immer mehr die Realität aus den Augen - werden geblendet durch die Medien. Durch das Internet, Fernsehen. Durch das Smartphone. Wir sehen, was wir sehen wollen. Doch sehen wir überhaupt, was da draußen wirklich vor sich geht? Was wir Menschen eigentlich tun? Wie wir mit der Natur, den Tieren und schließlich mit uns selbst umgehen?
Massentierhaltung. Zerstörung der Regenwälder. Vergiftung der Weltmeere durch Abfall und Plastik. Durch Öl verklebte Fische und Vögel, die tot an den Strand gespült werden. Soll ich mehr aufzählen?
Erfrorene Robben, denen wortwörtlich das Fell über die Ohren gezogen wurde, damit wir Pelz tragen können. Getötete Elefanten, deren Stoßzähne wegen unserer Gier nach Elfenbein abgesägt wurden. Gejagte Tiger und Jaguar, die wegen ihrem Fellmuster heiß begehrt sind. Hirschgeweihe über dem Kamin. Bärenfell auf dem Fußboden. Gänsefedern in den Kissen. Die Liste wird immer länger.
Aber solange es uns nicht direkt betrifft, verdrängen wir die Fakten. Ignorieren sie. Aus den Augen, aus dem Sinn. So lautet doch das Sprichwort, oder?
"Man kann als Einzelner eh nicht viel verändern."
Und ob man das kann. Indem man versucht, etwas dagegen zu unternehmen. Indem man eben nicht teure Lederware aus Krokodilhaut kauft. Indem man eben nicht jeden Tag Fleisch isst.
Es sind die kleinen Dinge, die bedeutsam sind. Sich zu informieren. Sich mit den Themen auseinanderzusetzen ist so viel Wert. Die Erkenntnis zu bekommen, dass eben nicht alles so ist, wie es nach außen hin scheint.
Als ich mein Selbstexperiment vor genau einer Woche gestartet habe, war mir nicht bewusst, was das in Wirklichkeit für mich bedeutet, vegan zu leben.Was es in mir auslösen würde. Es ist kein Trend, wie jedermann glaubt. Es ist vielmehr eine Lebenseinstellung. Eine komplett andere Sichtweise auf die Dinge. Auf die Realität. Man ist bereit, all den Luxus, den man vorher hatte, aufzugeben, um für eine bessere Welt zu kämpfen. Wer, wenn nicht wir? Wann, wenn nicht jetzt? Wie lange kann es noch so weiter gehen wie bisher? Ohne gravierende Folgen unserer Handlungen?
Ich bin stolz, behaupten zu können: My food is grown not born.
Jeder macht mal den ersten Schritt. Wann beginnst du?






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